Vom 9. bis zum 20. Juni fand die Rollstuhlbasketball-WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Insgesamt nahmen 350 Sportler:innen in 28 Mannschaften teil. Es gab 16 Herren- und 12 Frauenteams. Vom HSV waren Maya Lindholm, Mareike Miller und Anne Patzwald im deutschen Damenteam dabei.
Die deutschen Damen verloren ihr Auftaktspiel gegen die amtierenden Paralympics-Siegerinnen aus den Niederlanden mit 45:60, feierten dann aber Siege gegen Thailand (81:30), Algerien (97:20), die USA (62:58) und Japan (61:52). Als Gruppenzweite zogen sie ins WM-Viertelfinale ein, wo sie auf Australien trafen. Das Team gewann die Partie mit 64:50 und HSV-Spielerin Mareike Miller trug mit 29 Punkten, 21 Rebounds und 9 Assists maßgeblich dazu bei.
Im Halbfinale traf das Team auf China und musste sich am Ende mit 45:49 geschlagen geben. Die Deutschen lagen nach dem ersten Viertel 10:13 zurück, auch in das zweite Viertel startete das Team nicht gut und so geriet man zwischenzeitlich mit 11:17 in Rückstand. Sie holten aber auf; zur Halbzeit stand es 19:19. Das dritte Viertel verlief ausgeglichener, nach zwischenzeitlicher Führung ging das deutsche Team aber mit einem 32:33-Rückstand ins letzte Viertel, in dem die Chinesinnen überlegen waren. Unsere HSV-Spielerin Miller spielte 40 Minuten durch, konnte trotz 22 Punkten und 9 Rebounds die Niederlage nicht abwenden.
Im Spiel um Platz 3 traf man wie schon in der Vorrunde auf die USA. Bereits bei den Paralympics vor zwei Jahren in Tokio trafen beide Teams im Spiel um Bronze aufeinander, damals unterlag Deutschland mit 51:64. Und auch diesmal sollten die Amerikanerinnen gewinnen, 42:57 hieß es am Ende aus deutscher Sicht.
Schon der Start misslang und man geriet mit 2:13 in Rückstand, doch durch Punkte von Katharina Lang sowie die Hamburgerinnen Miller und Lindholm kam das deutsche Team zurück und beendete das erste Viertel ausgeglichen (13:13). Im zweiten Viertel dominierten die Amerikanerinnen, so dass es zur Halbzeit 20:35 stand. Die zweite Hälfte der Partie war ausgeglichen, beide Teams erzielten 22 Punkte in zwei Vierteln.
„Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir keine Medaille gewonnen haben, besonders im Spiel gegen China waren wir nah dran, aber im Großen und Ganzen können wir mit einem 4. Platz sehr zufrieden sein“, sagte Lindholm. Auch Patzwald war enttäuscht, aber richtete den Blick bereits nach vorne:
„Die Enttäuschung ist groß. Das Halbfinale war ein knappes Spiel. Insgesamt haben wir ein gutes Turnier gespielt und wir wissen, woran wir arbeiten müssen. Im August haben wir die nächste Herausforderung, die Europameisterschaft.“ Auch Mareike Miller war insgesamt zufrieden: „Wir haben bei der WM ein gutes Turnier gespielt und unser Ziel mit dem Halbfinaleinzug und somit einem direkten Qualifikationsplatz mehr für Europa für die Paralympics in Paris erreicht.“
Die Niederlande wurden durch ein 57:34 gegen China Weltmeisterinnen. Bei den Herren holte das Team USA in einer spannenden Partie mit 67:66 gegen Großbritannien den Titel. Platz 3 belegte der Iran.
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Foto: Steffie Wunderl